Manch einer fragt sich oder mich, was ich als Arzt mit Kunst zu tun habe. Nun, Zweierlei: der erste Grund ist ganz schnöde, denn ich kann mir ein Leben ohne Kunst nicht vorstellen, wenn man so will, ist es eine Sucht. Der zweite Grund ist, dass wir immer von der Medizin als "Heilkunst" reden. Und da interessiert es mich, was die Kunst an der "Heilkunst" oder an der "Erziehungskunst" ist. Konkret: wie hilft mir Picasso in der Sprechstunde, was sehe ich am Patienten, wenn ich mit den Augen eines Picasso, eines Cézanne, eines Giorgio Morandi etc. schaue? Viele Themen, über die ich sonst viel rede (Rhythmus, Konstitution des modernen Menschen, Menschenbild, Achtsamkeit usw.) lassen sich wunderbar mit Kunst nicht nur illustrieren, sondern auch verdeutlichen. Über viele Künstler sprach ich auch vor Kunstvereinen, ohne dass ich auf dergleichen Bezug genommen habe.
Themen in den letzten Jahren:
Manet, Monet, Cézanne, Van Gogh, Morandi, Richter, Worpsweder Künstler, besonders Paula Modersohn-Becker oder Vogler, Munch, Jawlensky, Klee, Picasso, Rembrandt, Dürer, Rilke u.a.
Übergeordnete Themen:
Das Menschenbild im Wandel der Kunstgeschichte, das Selbstporträt im Wandel der Kunstgeschichte, der Beginn der Moderne, die Wandlung der Kunst und der Künstler im ersten Weltkrieg.
Ich beschreibe gerne die Menschenkunde Steiners anhand von Bildern Picassos oder anhand des griechischen Torso, über den Rilke schrieb, über Resilienz anhand von Jawlensky, beim Traumathema sind es Künstler wie Picasso, Rilke, Jawlensky, Klee anhand derer ich Posttraumatic grows beschreiben kann usw. usw.
Mein Highlight war eine Tagung in Paris: morgens Seminare über "moderne Erkrankungen", dann Führungen durch Stadtviertel, in denen die Moderne entstand, danach Führungen durch Museen, wo wir die Werke der Modernen anschauen konnten!
Ich organisiere Vorträge, Seminare (z.B. hatten wir in Worpswede ein ganzes Seminar über die Worpsweder Künstler!) oder Kunstreisen nicht selber. Ich warte auf Einladungen!